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Hybrider Workshop der 3AHIF – Designing a productive learning space

Regine Stangl |

Am 1.6.2022 fand ein vierstündiger hybrider Workshop an unserer Schule statt, der von Prof. Dr. Regine Stangl organisiert wurde. Als Referentinnen waren Dr. Christina Merl aus Wien und die Künstlerin Mag. Anna Bochkova aus Hamburg eingeladen. Es handelte sich dabei um ein gefördertes Culture Connected Projekt, welches vom Verein „Poetry in Business“ beim OEAD eingereicht wurde.

Das Thema war, wie sich die zukünftigen Informatiker der HTL Villach ihren idealen produktiven Arbeitsplatz gestalten. Um ein hybrides Setting zu erstellen, wurden zwei frisch renovierte, mittlerweile nach dem Umbau sehr gut ausgestattete Klassenräume, verwendet. Die Teilnehmer und eine Teilnehmerin der 3AHIF waren über Microsoft Teams miteinander verbunden. Anna Bochkova war mit ihrer Gruppe Online in ständigem Kontakt, Christina Merl arbeitete mit ihrer Gruppe in Präsenz. Die Resultate der koordinierten Gruppenphasen wurden im anschließenden Plenum präsentiert.

Zur Vorbereitung hatte jeder Teilnehmer einen Gegenstand mitgebracht, der ihn beim produktiven Lernen im Alltag begleitet. Auf Englisch wurde präsentiert, warum ein bestimmter Gegenstand ausgewählt worden war und welchen Zweck er erfüllte. Auf der Online Pinwand Padlet wurden die Gedanken, ebenso wie die Fotos der finalen Produkte gesammelt.

Anna Bochkova gab für alle eine Einführung in das Thema aus künstlerischer Sicht und illustrierte anhand konkreter Beispiele aus der Kunst sowie Innenarchitektur wie das persönliche Umfeld den produktiven Lernprozess mitentscheidet und ein produktives Arbeiten unterstützt. Formen, Farben, Düfte und auch geschmackliche Empfindungen können das Lernen und Arbeiten positiv, aber auch negativ beeinflussen. Farben, Stoffe, Winkel, Oberflächen, grüne Element und Töne steigern die emotionale Agilität, unsere Empathiefähigkeit und eigenen Gefühle. Der Schluss, der sich daraus ergibt ist, dass wir unsere Umgebung positiv steuern müssen. In der Gestaltung von modernen Büros wird viel mit Glaswänden gearbeitet, die Transparenz und Sicherheit erzeugen und den integrativen Gedanken berücksichtigen. Aber auch das Lernen und Arbeiten im Freien findet immer mehr Beachtung. Diese Kriterien flossen auch bei der Gestaltung der Innen- und Außenräume an der HTL Villach ein, wie wir feststellen konnten.

Im Anschluss daran arbeitete die „hands-on“ Gruppe mit Dr. Merl am Bau des idealen Arbeitsplatzes, der in Gruppenarbeit mit Holz und Papier gestaltet wurde. Die Online Gruppe wurde von Prof. Ingo Kofler begleitet, der unter Anleitung die Schülerin und die Schüler mit der ihnen aus mehreren Gegenständen vertrauten Entwicklungsumgebung „Microsoft Visual Studio Code“ ihren persönlichen idealen Arbeitsplatz programmieren ließ. Dieses Umfeld von Microsoft ist quelloffen (Open-Source) und somit für jeden zugänglich. Damit ist es möglich, dass man eigene Erweiterungen (sog. Extensions) dazu programmieren kann, die Arbeitsschritte reduzieren helfen und diese auch komfortabler machen können. Die Software erlaubt es auch, dass man das Farbschema, die Hintergrundbilder, Icons, Schriftarten usw. nach Belieben anpassen kann. Dies wird meist als Paket durch sogenannte „Themes“ angeboten.

Im Rahmen des Workshops passten die Teilnehmer der Onlinegruppe ihre Arbeitsumgebung an und installierten solche Themes um das Aussehen nach ihren persönlichen Präferenzen zu gestalten. Ein Beispiel dafür wurde von einem Schüler vorgestellt, der durch bestimmte Extensions einen ergonomischen Arbeitsplatz programmierte, der den Wechsel zwischen Tastatur und Maus nicht mehr notwendig macht.

Der ideale Arbeitsplatz für einen Programmierer reduziert sich weitgehend auf das Arbeitsmittel Computer. Eine Erkenntnis, die den Referentinnen und der Organisatorin nicht so bewusst war. Dies zeigt auch, dass Lernen als vielfältiger und nicht als einseitiger Prozess gesehen werden muss. 
Im Anschluss präsentierten die beiden Gruppen im Plenum die Ergebnisse ihrer Arbeit. Wie unterschiedlich sich die Ergebnisse der realen und der digitalen Welt darstellten, war faszinierend für alle Beteiligten.

Der Einbau der „21st century skills“ in die neue Lehrplangeneration soll ja fächerübergreifend erfolgen. Dr. Merl verwendet bei der Gestaltung dieser Art von Workshops den von ihr kreierten 2-CG @ Multi-Methoden Ansatz. Neben der konkreten Anwendung von Fähigkeiten wie Kreativität, Kommunikation (auf Englisch) und kritischem Denken, welches Einsichten erzeugen soll, war es auch wichtig, sich in den Arbeitsprozess einzulassen und im Hier und Jetzt zu agieren.

Nach dem Workshop „Man and Machine“ im Schuljahr 2020/21 fand die Arbeit mit unseren persönlichen Ressourcen mit diesem Vormittag eine sehr gelungene Fortsetzung.

Bericht: Regine Stangl